NRW muss AstraZeneca-Sonderweg prüfen

Die Jungen Liberalen NRW reagieren mit großem Unverständnis auf den Stopp der Verimpfung des AstraZeneca-Impfstoffes. „Es ist richtig, Unregelmäßigkeiten wie das gehäufte Auftreten von Hirnvenenthrombosen zu überprüfen. Bei einem zuvor so aufwendig geprüften und zugelassenen Impfstoff dürfen diese Überprüfungen jedoch nicht zum voreiligen Impfstopp führen. So wird Vertrauen massiv verspielt, der Ruf von AstraZeneca ruiniert. Für uns besteht in dieser Situation kein Grund für einen Impf-Stopp.“, sagt Alexander Steffen (28), Landesvorsitzender der JuLis NRW.

„Jeder Tag, an dem sich das ohnehin katastrophale Impfmanagement weiter verzögert, hat Freiheitseinschränkungen und die Gefährdung weiterer Menschenleben zur Folge. Entgegen der deutlichen WHO-Empfehlung zu einer Aufrechterhaltung des Impfens mit AstraZeneca einen Stopp zu bewirken, ist ein Versagen von Jens Spahn“, kritisiert Steffen den Bundesgesundheitsminister scharf.

Bei einer längeren Aufrechterhaltung eines Stopps erwägen die Jungen Liberalen NRW daher einen Sonderweg für Nordrhein-Westfalen: „Karl-Josef Laumann muss schnellstmöglich prüfen, ob ein Sonderweg von NRW denkbar ist. Wenn der Bund versagt, muss es der Anspruch von Nordrhein-Westfalen sein, für ein zuverlässiges Impfmanagement zu sorgen. Fernab dessen besteht in Deutschland ohnehin keine Impfpflicht, sodass eine auf Eigenverantwortung basierende Entscheidung weiterhin möglich sein muss. Bund und Land müssen aber dringend sicherstellen, dass schnellstmöglich genug Impfstoff und entsprechende Termine zur Verfügung gestellt werden, sodass wir im Sommer eine sehr hohe Impfquote erreichen können. Andere Länder, wie z.B. Israel, zeigen, wie schwach Deutschland ohnehin agiert.“, so Steffen.