„Überlassen wir nicht Pessimisten, Sozialisten und anderen Extremisten die Debatte“

Junge Liberale NRW starten mit digitalem Landeskongress kampflustig in das Bundestags-Wahljahr

Am vergangenen Wochenende haben die Jungen Liberalen NRW ihren 95. Landeskongress begangen, der aufgrund der Corona-Pandemie erstmals komplett digital stattfinden musste. Insgesamt waren über 400 Mitglieder angemeldet. Dabei stand neben der politischen Grundsatzrede des Landesvorsitzenden Alexander Steffen (28) der Leitantrag zum Thema „Update für die berufliche Bildung“ im Fokus.

„Deutschland ist beim Impfen schlechter als Marokko, die Corona-Warn-App bleibt weit unter den Möglichkeiten und wir haben es nicht geschafft, vulnerable Gruppen ausreichend zu schützen“, eröffnete Steffen die Kritik an dem Corona-Management der Bundesregierung. „Diese Kritik soll nicht destruktiv wirken. Daher haben wir Junge Liberale NRW immer wieder eigene Vorschläge eingebracht. Unter anderem wollten wir ein Präsenz-Splitting an Schulen umsetzen, Masken u.a. an Schulen einfacher zur Verfügung stellen und auf einen Stufenplan mit Öffnungsperspektive setzen“, führt Steffen aus.

In Bezug auf die Corona-Politik im Bildungs-Sektor, erklärte Steffen: „Keine Bildungsministerin hat sich bundesweit stärker für Präsenzunterricht eingesetzt, wie Yvonne Gebauer. Diese Haltung ist ausdrücklich richtig, droht uns doch insgesamt ein düsteres Jahr für die Bildungsgerechtigkeit. Dennoch braucht es noch mehr innovative Ideen, um die Corona-Krise optimal managen zu können. Daher haben wir u.a. vorgeschlagen, dass zwei Wochen der Sommerferien in den Winter verlegt werden sollen, um möglichst viel Präsenzunterricht ermöglichen zu können.“

Doch für Steffen muss auch die Zeit der politischen Fokussierung auf Corona enden. In diesem Zusammenhang nahm der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der JuLis NRW für die Landtagswahl 2022 zwei Themen in den Vordergrund: „In der Bildungspolitik braucht es auch in Zukunft die FDP, um die Vision der Einheitsschule zu verhindern. Ich habe bereits ein Konzept ausgearbeitet, wie das Gymnasium gestärkt werden kann und es gleichzeitig eine Schulform darunter gibt, die sich durch eine starke Berufsorientierung auszeichnet“, so Steffen. Außerdem warb er für mehr Lehrkräfte und kleinere Klassengrößen.

„Das zweite Thema ist die Umweltpolitik. Uns läuft die Zeit davon. Überlassen wir daher nicht Pessimisten, Sozialisten oder jeglichen Extremisten die Debatte und kämpfen für Innovation, Unternehmertum und Wachstum als Lösung für den Klimawandel“, appellierte Steffen.

Programmatisch stand für die Jungen Liberalen der Leitantrag rund um das Thema berufliche Bildung im Fokus. Unter anderem wurde hier eine Modernisierung der Lehrpläne, Verbesserungen für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, ein stärkerer Betreuungs-Charakter im Umgang mit Schulabbrecher:innen und stärkere Investitionen in die Berufsschul-Infrastruktur beschlossen.