„Menschenrechte sind wichtiger als politische Reichweite“- Gegen die Nutzung von TikTok

Die Jungen Liberalen NRW schließen die Nutzung der chinesischen App TikTok aus. „TikTok verkauft sich als weltoffene, fröhliche und liberale Plattform und erfreut sich in letzter Zeit großer Beliebtheit bei sehr jungen Menschen. Der Schein jedoch trügt: Auf der Plattform wurden in der Vergangenheit sowie in der Gegenwart massenhaft kritische Inhalte bewusst zensiert. Wer sich offensiv gegen die Kommunistische Partei Chinas stellt, offen homosexuelle Inhalte verbreitet oder in anderen Formen dem Idealbild der Kommunistischen Partei widerstrebt, muss jederzeit mit Zensur rechnen“, führt Anna Neumann (26), stv. Landesvorsitzende der Jungen Liberalen NRW, aus.

Gerade auch in Bezug auf das sich weltweit ausweitende Machtstreben der Kommunistischen Partei und das Unterdrücken der Opposition in Hongkong, sowie u.a. der Umgang mit Taiwan, Tibet und den Uiguren bezieht der Landesvorstand der Jungen Liberalen NRW klar Stellung: „Wir können nicht vor den Konfuzius-Instituten in Deutschland demonstrieren, Menschenrechtsverletzungen offensiv ansprechen und mit Oppositionellen in Hongkong ins Gespräch kommen und gleichzeitig gegen die begründeten Ratschläge eben jener Freiheitskämpfer:innen angehen, indem wir TikTok nutzen. Wir stehen an der Seite all derjenigen, die von der Kommunistischen Partei Unterdrückung erfahren. Diese Haltung drückt sich auch in unserer bewussten Entscheidung aus, die Plattform TikTok nicht zu nutzen. Vielmehr ist es die Aufgabe unserer Organisation, auf die gravierenden Probleme der Plattform hinzuweisen. Die Meinung unser Freund:innen und Freiheitkämpfer:innen in bspw. Hongkong und Taiwan zu TikTok ist uns wichtiger als die potentielle Reichweite auf der Plattform“, begründet Neumann die Haltung des Landesvorstandes.

Der stv. Landesvorsitzende und Pressesprecher der Jungen Liberalen NRW, Tim Schütz (23) ergänzt: „Keine Frage: Eine sehr junge Zielgruppe nutzt überwiegend TikTok. Grundsätzlich ist diese für uns natürlich auch von einem großen Interesse. Es wäre aber ein Armutszeugnis, wenn wir junge Menschen nur auf Kosten von Grundüberzeugungen ansprechen könnten. Wir setzen weiterhin auf eine breite Sichtbarkeit in verschiedenen Medien- und Presseformaten und einen innovativen und mutigen Social-Media-Auftritt“.