Unternehmerische Frauenförderung statt staatlicher Quoten

Die Jungen Liberalen NRW lehnen die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote entschieden ab. Wir sind davon überzeugt, dass eine verpflichtende Quotenregelung dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit entgegensteht und mit den Idealen des Liberalismus nicht zu vereinbaren
ist. Für uns ist die Qualifikation das entscheidende Kriterium für die Besetzung offener Arbeitsstellen, nicht das Geschlecht eines Bewerbers. Gerade hierauf werden die Menschen aber durch Quotenregelungen reduziert. Ein entsprechender gesetzlicher Eingriff in die Vertragsfreiheit
ist nicht hinnehmbar. Dies betrifft sowohl absolute, wie auch relative  Quotenregelungen. Für die Jungen Liberalen stellt auch eine gesetzliche Verpflichtung der Unternehmen, sich selbst individuelle Quoten z. B. für Aufsichts- oder Verwaltungsräte geben zu müssen, kein probates Mittel dar. Auch nach diesem Modell würden die grundsätzlichen Nachteile von Quotenregelungen überwiegen.

Für die Jungen Liberalen ist es wichtig und eine elementare Frage der Gerechtigkeit, Frauen in ihrem Streben nach beruflichem Aufstieg nicht zu benachteiligen. Wir stellen fest, dass der momentane Anteil an Frauen in Führungspositionen dafür spricht, dass ihnen häufig strukturelle Hindernisse im Weg stehen. Diese wollen wir beseitigen.

Wir setzen dabei statt auf staats- und gesetzeszentrierte Quoten auf die Kraft der Zivilgesellschaft. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass eine gemischte Zusammensetzung ihrer Führung auch betriebswirtschaftlich sinnvoll ist und treiben die Heterogenisierung aktiv voran. In zunehmendem Maße werben Unternehmen auch gezielt um Frauen in Führungspositionen, um bisher brachliegende Potentiale zu erschließen. Diese Entwicklung kann z.B. durch die Vereinbarung einer Informationskampagne mit den Arbeitgeberverbänden positiv begleitet werden.

In besonderem Maße begrüßen und unterstützen wir gesellschaftliche Initiativen wie Mentoringund Partneringprogramme, bei denen erfolgreiche Führungskräfte aufstrebenden jungen Mitarbeitern beratend zur Seite stehen. Diese Programme können dabei sowohl für junge Frauen wie auch für junge Männer eine sinnvolle Unterstützung sein. Als weitere Maßnahme wollen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf konsequent vorantreiben. Für junge Frauen bedeutet eine Entscheidung für die eigene Familie allzu oft eine Entscheidung gegen die Karriere. Diesen Missstand wollen wir beheben und an die Stelle des bisherigen entweder oder ein zukünftiges sowohl als auch setzen. Hier wollen wir in Kooperation mit den Unternehmen verdeutlichen, dass eine betriebliche Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten und Modelle der Heimarbeit klare Standortvorteile sind. Langfristig wollen wir die strukturellen Hindernisse, denen sich Frauen in ihrem Streben nach beruflichem Aufstieg entgegensehen, beseitigen und die Potentiale der Frauen weiter für den Markt öffnen.