Qualität der Allgemeinen Hochschulreife bewahren – Kein Vollabitur an Berufkollegs

Die Jungen Liberalen begrüßen die Option auch alternativ zur gymnasialen Oberstufe die Allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Allerdings mahnen die JuLis vor einer Qualitätsabnahme dieser durch Erlangen des Vollabiturs an Berufskollegs und Berufsoberschulen, welches nicht vordergründiges Ziel dieser Schulformen sein kann. Absolventen der Berufsoberschule oder des Berufskollegs sollten jedoch nach ihrer fachlichen Spezialisierung ein Fachstudium absolvieren dürfen. Eine Allgemeine Hochschulreife kann derzeit aber nur die gymnasiale Oberstufe gewährleisten. Zu groß sind die curricularen Differenzen zwischen dieser und denen der Berufskollegs. Dies zeigt sich auch darin erkenntlich, dass derzeit, aufgrund der Zentralen Abschlussprüfungen, versucht wird die Lehrpläne neu zu bearbeiten, um den Prüfungsanforderungen gerecht werden zu können. Die Problematik und die gravierende Differenz zu den gymnasialen Lehrplänen zeigen sich in der langwierigen Umsetzung des Zentralabiturs an diesen Schulformen. Die zentralen Abiturprüfungen an Beruflichen Gymnasien können laut dem Bildungsministerium NRW nur in drei Schritten eingeführt werden. Im Jahr 2008 erfolgt die zentrale Abiturprüfung in den Bildungsgängen für Berufskollegs. Zunächst nur in den Profil bildenden Fächern (2. Leistungskurs). Alle weiteren schriftlichen Prüfungen werden im Jahr 2008 immer noch dezentral durchgeführt.

Im Jahr 2009 werden dann die weiteren Leistungskursfächer (1. Leistungskurs) zentral geprüft und erst im Jahr 2010 folgt zusätzlich das dritte schriftliche Fach (Grundkurs).

Die Jungen Liberalen fordern die Abschaffung der Möglichkeit einer Allgemeinen Hochschulreife an den Schulformen, wie Berufskolleg und Berufsoberschule aus, weil dieselbe Qualität wie an den nordrhein-westfälischen Gymnasien nicht gewährleistet werden kann und die Absolventen auf fachlich untypische Studiengänge in keiner Weise vorbereiten. An diesen Schulformen sollte es stattdessen möglich sein, die Fachgebundene Hochschulreife zu erlangen. Es liegt im Verantwortungsbereich der Berufsschulen ihre Schülerschaft in erster Linie bei der beruflichen Ausbildung zu betreuen und, da fachspezifisch orientiert, die Berufsschüler solide auf ein fachliches Studium vorzubereiten.