In den vergangenen Monaten hat sich das Zusammenleben unserer Gesellschaft durch den
technischen Wandel rasant verändert. Gerade die jüngsten Entwicklungen im Bereich der
Künstlichen Intelligenz, eröffnen uns neue Möglichkeiten und stellen uns vor eine
neue Epoche der Forschung, Anwendung von Technik und der Bildung. Eine liberale
Schulpolitik antwortet auf die entstandenen Chancen (etwa durch KI-Textgenerierung)
nicht mit Verboten und Ausschluss von Technik, sondern mit technologieoffenen
Konzepten, die diese Neuerungen didaktisch sinnvoll einbinden. Nur durch diese
Berücksichtigung kann das Potential der Digitalisierung im Schulwesen ausgeschöpft
und der gesamtgesellschaftliche Bildungsstand angehoben werden. Aus diesem Grund muss
die Rolle von KI und anderen Neuerungen schnellstmöglich geklärt werden. Daher
fordern wir folgende Maßnahmen:
- Weiterhin soll die IT-Infrastruktur (Netzanbindung, schuleigene Cloud, etc.) und
die Ausstattung mit Endgeräten gestärkt werden. Um digitale Formen des
Unterrichts realisieren zu können, muss das Lehrpersonal entsprechend geschult
und eine dauerhafte Administration der IT-Systeme gewährleistet sein. Wir
wünschen uns, dass eine kommende Novelle des Digitalpaktes auch die Finanzierung
von Fortbildungen und Administrationskosten berücksichtigt. Der Prozess zur
Beantragung der Bundesfördermittel muss für Schulträger und Schulen radikal
vereinfacht werden. - Wichtig ist, dass in allen Altersstufen angepasst an den altersbedingten
Lernstand und Wissensfortschritt sowie in allen Unterrichtsfächern die
Vermittlung von technischen Konzepten integriert wird, damit eine praxisnahe
Nutzung digitaler Tools erprobt werden kann. Dabei soll kein Fach besonders
hervorgehoben sein. Um dies zu gewährleisten, muss digitales und KI-gestütztes
Lehren und Lernen endlich ein fester Bestandteil vor allem im universitären Teil
der Lehrerausbildung werden. Das Fach Informatik verstehen wir weiterhin
lediglich als Unterrichtsfach zur Vermittlung technisch-wissenschaftlicher
Inhalte. Daher soll das Fach Informatik nicht verpflichtend sein. sie nutzen.
Geräte sollen weniger restriktiv eingerichtet werden, damit Schüler und
Schülerinnen einen praxisnahen und freien Umgang erproben können. Auch die
technische Autonomie der Schulträger und Schulen soll gestärkt werden. Folglich
soll nie durch höhere Ebenen zentral vorgegeben werden, welche Soft- oder
Hardware im Unterricht verwendet werden soll. Außerdem sollen Geräte und
Softwarelizenzen nicht zentral ohne vorangegangen Bedarfsanfragen erworben
werden. zusätzlich zu belasten und um einen reibungslosen Ablauf dieser
Dezentralisierung zu gewährleisten, sollen den Schulen personelle und
finanzielle Mittel, etwa in Form eines digitalen Hausmeisters, zur Umsetzung zur
Verfügung gestellt werden. - Schulen dürfen sich nicht vor den rasanten technischen Entwicklungen der letzten
Monate verschließen, ohne entstehende Herausforderungen für Lehrkräfte zu
unterschätzen. Auch der Verwässerung des Leistungsprinzips muss vorgebeugt
werden. Ein absolutes Verbot von KI in Schulen ist nicht zielführend.
Stattdessen sollen im Unterricht gemeinsam die Chancen diskutiert und ein
bedachter Umgang erprobt werden. Wo möglich und sinnvoll (also v.a. bei
zusammenfassenden Aufgaben und bei Recherchen) soll eine Verwendung von KI-
Textgenerierung zielgerichtet eingesetzt werden können. Kreative oder
beurteilende Aufgaben - Das Kultusministerium soll gemeinsam mit Experten und Expertinnen ein
didaktisches und pädagogisches Gesamtkonzept zur Verwendung von Künstlicher
Intelligenz entwerfen. Unter den einzelnen Bundesländern soll innerhalb der
Kultuministerkonferenz ein enger Austausch über die jeweiligen Erfahrungen und
Strategien etabliert werden. Es sollen analog zur “Strategie – Bildung in der
digitalen Welt” mögliche Lerninhalte, Lernformen, nötige Anpassungen sowie
Chancen und Risiken von KI analysiert werden. - Offizielle Berichte zur Sinnhaftigkeit, Datensicherheit und allgemeinen
Nutzbarkeit vieler digitaler Tools sollen hier veröffentlicht werden. immer schwieriger, bis nahezu unmöglich. Daher braucht es hier eine
frühzeitliche Sensibilisierung, dass diese Entwicklung zu einem erhöhten Risiko
für Fake-News und politische Einflussnahme führt. Durch ein stärkeres
Bewusstsein in Schulen für diese Risiken, können Vorteile von KI-Systemen
genutzt werden, ohne mögliche Nachteile auszublenden. - Um dieses Wissen wertzuschätzen , sowie wegen dem Mangel von Fachkräften im IT
Bereich entgegen zu wirken und der Ansicht, dass Informatik einen ebenso hohen
stellenwert wie die anderen Naturwissenschaftlichen/Technischen hat fordern wir,
dass das Fach Informatik bei der Wahl der Abifächer gleichzusetzen ist wie die
andern Naturwissenschftlichen/Technischen Fächer Biologie, Chemie und Physik.
Künstliche Intelligenz nicht selbständig Klassenarbeiten und Klausuren
korrigieren oder Noten erteilen. KI kann zur Entlastung der Lehrkräfte,
beispielsweise bei der Rechtschreibüberprüfung, unterstützend verwendet werden.