Erneuerung beginnt mit uns! (Fortsetzung)

Chancengerechtigkeit bei der innerparteilichen Beteiligung

Wir stellen fest: Sowohl der parteiinterne Anteil an weiblichen Mitgliedern als auch der Anteil an Wählerinnen wird unseren Ansprüchen nicht gerecht. Dies hat mannigfaltige Gründe. Wir sind der Überzeugung, dass die Freien Demokraten ihre Möglichkeiten zur Steigerung der Diversität in ihrer Mitglied- und Wählerschaft noch nicht voll ausnutzen.

Sexismus muss in unserer Partei und in allen anerkannten Vorfeldorganisationen, für die die Einhaltung des Code of Conduct Anerkennungsvoraussetzung ist, eine rote Grenze sein. Personen die wegen derartigen Fehlverhaltens strafrechtlich, disziplinarisch oder durch die Schiedsgerichtsbarkeit der FDP verurteilt wurden, dürfen nicht in LFAs und BFAs entsandt werden. Solche Personen dürfen auch weder als kooptierte Mitglieder noch als Gäste dem Landesvorstand angehören. Außerdem setzen wir uns dafür ein, solche Personen auf einer Landesliste nicht zu unterstützen. Tätern muss klar sein, dass ein solches Verhalten in unserer Partei nicht akzeptiert wird. Die Stellung der Ombudsperson wollen wir umfassend stärken. Erfolgreiche Ordnungsverfahren sollen der Vertrauensperson und den Betroffenen gegenüber zügig bekannt gemacht werden. Gleiches gilt gegenüber gewählten Mitgliedern des Landesvorstandes, sollte das Ordnungsverfahren erhebliche Konsequenzen zur Folge haben. Ansprechpersonen aller Gliederungen und der Code of Conduct sind deutlich bekannt zu machen. Um die parteiinterne Kultur weiterzuentwickeln, schlagen wir verpflichtende Code of Conduct Schulungen für Funktionsträger ab der Ebene des Kreisvorsitzenden vor. Alle zwei Jahre sollen Kreisvorsitzende, Bezirksvorsitzende, hauptamtliche Mandatsträger und Mitglieder des Landesvorstands so zu Schulungen zusammenkommen. Darüber hinaus soll es allen weiteren Funktionsträgern möglich sein, auf freiwilliger Basis an den Schulungen teilzunehmen.Im Anschluss sollen Vorsitzende den entsprechenden Vorstand über die Key Learnings der Schulungen informieren.

Ein Schlüssel für den zukünftigen Erfolg der Partei ist ein ausreichendes Fort- und Weiterbildungsangebot. Ziel muss es sein, ankommenden Neumitgliedern und langjährigen Mitgliedern ein breites Angebot für das Erlernen wichtiger Fähigkeiten für das politische Alltagsgeschäft mitzugeben. Dabei wollen wir an die gute Idee der sogenannten Skillcamps anknüpfen. Einmal jährlich soll die FDP ein groß angelegtes Skillcamp auf den Weg bringen. In unterschiedlichen Workshops von Pressearbeit bis Programmatik bis hin zum Erlernen rhetorischer Fertigkeiten, insbesondere aber auch im Erlernen von Organisation und Moderation von Veranstaltungen, sollen die Mitglieder stetig fortgebildet werden.

Außerdem soll die FDP NRW, auch in Kooperation mit dem liberalen Vorfeld, vor Wahlkämpfen sowohl die Kandidatinnen und Kandidaten zu Schulungen einladen als auch alle Mitglieder in verschiedenen Seminaren Wahlkampf-Skills vermitteln. In den Seminaren sollen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer insbesondere in Hinblick auf die Kampagne auf den Wahlkampf vorbereitet werden.

Dem Ehrenamt mehr Ehre gebühren

Zehntausende von ehrenamtlichen Mitgliedern bilden das Rückgrat der Freien Demokraten. Sie arbeiten mehrmals wöchentlich für den Erfolg unserer Partei. Egal ob in Ratsfraktionen, Vorständen oder in Gesprächen mit Freunden und Familie. Auf ihre Expertise und ihren Einsatz kann unsere Partei nicht verzichten. Einsatz und Wertschätzung sind aber keine Einbahnstraße. Eine Partei, die auf ihre ehrenamtlichen Mitglieder setzt, muss ebenso dafür sorgen, dass diese stets motiviert und eingebunden bleiben. Der Eindruck, dass Ehrenamtler Parteimitglieder zweiter Klasse sind, muss mit sinnvollen Vorschlägen entgegengewirkt werden. Als Junge Liberale fordern wir die Landespartei der Freien Demokraten deswegen auf, ein besonderes Augenmerk auf einen ausgewogenen Landesvorstand zu legen, der sowohl aus Mandatsträgern als auch aus Ehrenamtlern besteht. Wir Junge Liberale NRW werden das ebenfalls proaktiv und angemessen berücksichtigen.

Auch Nicht-Mandatsträger müssen in unserer Partei die Möglichkeit haben, für Spitzenämter zu kandidieren. Damit das Kandidatenfeld für Landesvorsitzende und den Generalsekretär zukünftig breiter werden kann, schlagen wir vor, für diese beiden Positionen eine angemessene Entschädigung zu schaffen, sofern kein hauptamtliches politisches Amt oder Mandat bekleidet wird.