In einer Ära globaler Finanzmärkte und nahezu unendlicher Möglichkeiten ist es von essenzieller Bedeutung, dass der Zugang zu finanziellen Ressourcen und Anlageoptionen so offen und unbeschränkt wie möglich gestaltet wird. Ein hürdenfreier Finanzmarkt ist nicht nur ein Katalysator für individuellen Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum, sondern auch ein Grundpfeiler der Ideale von Freiheit und Selbstbestimmung.
Durch die Beseitigung unnötiger regulatorischer Barrieren können wir Innovation fördern, Unternehmertum stärken und letztendlich eine inklusivere Wirtschaft schaffen, die jedem Einzelnen die Möglichkeit gibt, sein volles Potenzial zu entfalten. Die Förderung von Transparenz, die Eliminierung von Steuerhindernissen und die Unterstützung von Anlegern sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einem wahrhaft offenen Markt. Deshalb fordern wir konkret:
- Die dauerhafte Beibehaltung des Payment for Order Flows (PFOF). Diese Maßnahme ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass auch kleinere Anleger bessere Handelsbedingungen erhalten und aktiv am Marktgeschehen teilhaben können. Durch die dauerhafte Einführung des PFOF werden Anleger motiviert, sich langfristig intensiver mit dem Marktgeschehen auseinanderzusetzen, da sie von verbesserten Handelsbedingungen profitieren. Zudem kann dies zu einer stärkeren Partizipation am Kapitalmarkt nicht nur für Anleger, sondern gerade auch für junge Unternehmen der FinTech führen.
- Im Anschluss daran eine Regulierung von FinTech Unternehmen mit Sinn und Verstand. Der europäische Gesetzgeber hat mit der Digital Finance Strategy 2020 einen großen, weltweit einmaligen Schritt im Bereich der Kryptoregulierung – einem Kernbereich des FinTech Sektors – gewagt. Leider oszillieren die in den letzten Jahren verabschiedeten Rechtsakte in diesem Zusammenhang zwischen innovativen und im Grundsatz zukunftsfähigen Regulierungskonzepten, die auf eine Kooperation zwischen Aufsichtsbehörden und Unternehmen ausgerichtet sind, und althergebrachten, paternalistischen Ansätzen. Der Zusammenbruch des ICO Marktes zeigt indes, dass bereits die Androhung der Regulierung einem jungen und innovativen Markt nachhaltig schaden kann. Aus diesem Grund gilt es, das Konzept der europäischen Kapitalmarktregulierung grundlegend zu überdenken und zukunftsfähig für kleine und mittlere Unternehmen zu gestalten. Der Gesetzgeber muss seine eigene Unfähigkeit anerkennen, jede Entwicklung vorherzusehen, sondern sollte verstärkt auf Konzepte wie Regulatory Sandboxes setzen, die es nicht nur den Unternehmen und Aufsichtsbehörden erlauben, sich an ein neues Regulierungsumfeld zu gewöhnen, sondern auch ihm selbst ermöglicht festzustellen, welcher Regulierungsbedarf wirklich besteht. Nur auf diese Weise kann einer Überregulierung am Kapitalmarkt nachhaltig begegnet werden.
- Die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist von 12 Monaten für Finanzprodukte, nach deren Ablauf die Veräußerungsgewinne steuerfrei bleiben. Dieser Schritt ist entscheidend, um Investitionen attraktiver zu gestalten. Indem Investoren von der Kapitalertragssteuer befreit werden, kann sich das Engagement im Kapitalmarkt verstärken. Diese Maßnahme würde die finanzielle Last für Investoren deutlich reduzieren und die Attraktivität des Marktes für eine breitere Bevölkerungsschicht erhöhen, was letztendlich zu einer dynamischen und florierenden Wirtschaft beitragen könnte. Sobald das von uns verfolgte Ziel einer einheitlichen Flat-Tax auf alle Einkommensarten umgesetzt ist, entfällt die Kapitalertragsteuer zur Verhinderung einer Doppelbesteuerung.
- Die Senkung der Spekulationsfrist für den steuerfreien Verkauf von Immobilien. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Immobilienmarkt dynamischer zu gestalten und Investitionen in Wohnraum zu fördern. Durch die Verkürzung der Spekulationsfrist werden Immobilieninvestoren ermutigt, schneller auf Veränderungen des Marktes zu reagieren und Kapital effizienter einzusetzen. Die Senkung kann dazu beitragen, den Wohnungsbau anzukurbeln und den Wohnungsbedarf besser zu decken.