Die Ergebnisse der PISA Studie sind für jeden Liberalen ein Schock. Unsere Vision von
einem Deutschland, in dem die Kinder weltbeste Bildung erfahren ist nicht nur
gefährdet, sie wirkt aktuell unerreichbar. Dies ist jedoch nicht nur problematisch
für die Bildungspolitik als solche, denn die Auswirkungen schlechter Bildung sind
gigantisch. Denn Bildung ist der Grundstein für die weitere Entwicklung unseres
Landes, welches Fachkräfte aus anderen Nationen benötigt und die Geflüchteten, in
denen wir unter anderem potenzielle Fachkräfte sehen, adäquat integrieren möchte.
Hierfür und unsere Vision der Multilingualität ist es notwendig, dass jeder die
deutsche Sprache beherrscht. Dies gilt nicht nur für Menschen mit
Migrationshintergrund, sondern auch für Deutsche in bildungsbenachteiligten
Verhältnissen, wo bereits die Eltern Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben
können. Den jetzigen Zustand, den die PISA-Studie aufzeigt, können wir als Junge
Liberale nicht akzeptieren. Denn für uns galt immer: Wer in bildungsbenachteiligten
Familien aufwächst, soll dennoch die gleichen Chancen haben, wie jedes andere Kind
auch. Da der Zeitpunkt des Beginns zum Erlernen einer Sprache essentiell ist, müssen
wir in der frühkindlichen Entwicklung und damit in den KiTas ansetzen, um das Ziel zu
erreichen.
1. Fachkräftemangel aktiv entgegentreten
Wir können von keinem Kind erwarten, dass es eigenständig fehlerfrei eine Sprache
erlernt. Demnach soll es eine Selbstverständlichkeit sein, dass pädagogische und
logopädische Fachkräfte genügend Zeit haben, ein Kind zu betreuen und zu
unterstützen. Dies ist nur möglich, wenn konstant genügend Personal in den KiTas
vorhanden ist. Daher fordern wir die Verpflichtung für das Land, einen
bedarfsgerechten Springerpool jederzeit vorzuhalten. So erreichen wir, dass
krankheitsbedingte Ausfälle abgepuffert werden können, somit kurzfristige KiTa-
Schließungen zur Ausnahme werden und die Kinder jederzeit angemessen betreut werden.
2. Update: Quick-Einsteiger als Möglichkeit für jung und alt
Unsere Vision von Quick-Ausbildungen zum Erzieher ist vielversprechend. Gerade für
junge Menschen ist die Möglichkeit, eine Qualifikation wie den Sozialassistenten
beispielsweise in einem Freiwilligendienst zu erhalten, attraktiv. Jedoch möchten wir
Menschen jedes Alters diese Chance attraktiv machen. Um auch weitere Kräfte, wie
beispielsweise Alltagskräfte, für unsere KiTas zu mobilisieren, soll das 6-monatige
Quick-Einsteiger-Konzept um eine berufsbegleitende einjährige Ausbildung erweitert
werden, um bereits berufstätigen Menschen die Hürde des Kündigen auf dem Weg in die
KiTa zu nehmen.
3. Fachkräfte zu Experten der (sprachlichen) frühkindlichen Bildung machen
Die Forschung steht nicht still. Daher darf auch das berufliche Know-how an KiTas
nicht stillstehen. Gerade die Herausforderungen, die durch Sprachbarrieren entstehen,
müssen durch zusätzliches Wissen bewältigt werden. Aus diesem Grund fordern wir,
Weiterbildungen durch das Land in sonst arbeitsfreier Zeit zu ermöglichen.
Fachkräfte, die durch solche Weiterbildungen zusätzliche Qualifikationen erwerben,
sollen die Möglichkeit erhalten, schneller höhere Erfahrungsstufen zu erreichen.