JuLis NRW: „Lützerath muss weg”

Die Jungen Liberalen NRW begrüßen in einer Abwägung der Argumente die durch übergeordnete Interessen gerechtfertigte Räumung des Dorfes Lützerath an der Abbruchkante des RWE-Tagebaus Garzweiler: „Eine moderne aber gleichzeitig auch sichere Energieversorgung ist uns JuLis ein großes Anliegen. Gerade in der durch den Krieg entstandenen schwierigen Situation ist es illusorisch, pauschal auf Kohle und Kernenergie verzichten zu wollen. Es ist daher wichtig, dass Garzweiler für eine gewisse Zeit weiterhin genutzt werden kann. Wir stehen zudem zum Kohlekompromiss, der durch eine breite Mehrheit unterschiedlicher Beteiligter gedeckt wird und unterstützen einen Kohleausstieg 2030“, betont Alexander Steffen (29), Landesvorsitzender der Jungen Liberalen NRW.

Auch weisen die JuLis darauf hin, dass die Entscheidung, welche bereits von Gerichten bestätigt wurde, schon getroffen sei und Protest zur jetzigen Zeit das Ziel verfehlen würde: „Die ursprünglichen Einwohner von Lützerath sind bereits aus dem Dorf gezogen. Wenn Luisa Neubauer nun betont, wie viel Kraft in diesem Ort stecken würde, ist dies lächerlich. Vielmehr ist Lützerath eine künstliche Schaubühne für Protest geworden, bei dem Polizistinnen und Polizisten u.a. mit Steinen beworfen werden. Dieses Verhalten dient weder dem Klimaschutz, noch der Energiesicherheit und bringt Einsatzkräfte in Gefahr. Dies darf nicht toleriert werden“, so Steffen.

Zudem blickt die Jugendorganisation der Freien Demokraten besorgt auf die Kompromiss-Kultur bei dem wichtigen Thema Klimaschutz: „Trotz des breiten Kompromisses beim Kohleausstieg, der für verschiedene Seiten, nicht zuletzt auch für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unmittelbar von der Kohleverstromung abhängig sind, schwierig zu treffen war, wird nun in extremer Art und Weise protestiert. Wer jetzt noch immer die Arbeiten aufhält, gefährdet auch einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Konsens, der für Klimaschutz von enormer Bedeutung ist“, kritisiert Steffen die Demonstrantinnen und Demonstranten.

„Natürlich steht auch für uns Junge Liberale außer Frage, dass klimaneutrale Energieträger, wie z.B. Windkraft oder Solar, die Zukunft der Energieversorgung sind. Um hier noch schneller die notwendigen PS auf die Straße zu bekommen ist es wichtig, Planungs- und Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien zu priorisieren und weiter zu beschleunigen. Auch machen die neusten technischen Innovationen im Bereich der Kernfusion Hoffnung auf eine noch einfachere, ökologische Energie. Es zeigt sich, dass Innovationen der Schlüssel für Klimaschutz sind. Auf der anderen Seite sind wir aber im Gegensatz zur Grünen Jugend und Teilen der Grünen realpolitisch genug, um anzuerkennen, dass wir in der jetzigen Situation nicht ohne Kohleverstromung auskommen können“, resümiert Steffen.