Mobbing muss endlich auch als politisches Thema verstanden werden

Am 10. Oktober war Welttag der psychischen Gesundheit. In diesem Zuge erinnern die Jungen Liberalen NRW auch an das flächendeckende Problem von Mobbing an Schulen. Laut einer PISA-Studie ist rund jeder Sechste 15-Jährige in der Schule durch Mobbing betroffen. Die Konsequenzen von regelmäßigem Mobbing haben für viele Kinder und Jugendliche z.T. dramatische Konsequenzen und können in psychischen Erkrankungen münden.

„Für viele Beobachter ist Mobbing ein rein zwischenmenschliches Problem. Dennoch muss auch klar betont werden, dass Mobbing auch eine starke politische Dimension hat, welche viel zu selten betont wird“, führt Anna Neumann (25), stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Liberalen NRW, aus.

Konkret fordern die JuLis NRW einen Katalog an Maßnahmen zur Bekämpfung von Mobbing: „Unter anderem muss Mobbing Thema von Fort- und Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrer sein. Schon in der Ausbildung muss ein Fokus auf dem Umgang mit schweren sozialen Konflikten gelegt werden“, erklärt Neumann. Für eine zielgerichtete Analyse fordert die Jugendorganisation der FDP auch eine landesweite, anonyme Evaluierung von Seiten der Schülerinnen und Schülern.

Ein weiterer Schwerpunkt in den Bemühungen soll eine deutliche Ausweitung der Schul-Sozialarbeit sein: „Hier muss die Landesregierung Schritt für Schritt eine Personal-Aufstockung initiieren, um Fachpersonal für soziale Konflikte einzubinden“, so Neumann. Auch soll ein jährlicher, landesweiter Aktionstag für das Thema sensibilisieren: „Wenn man sieht, wie das Potential und die Lebensfreude von zahlreichen Kindern täglich angegriffen werden, muss eine verstärkte Sensibilisierung vorangebracht werden“, fordert Neumann.

Neben einem landesweit einheitlichen Schulungssystem für die Streitschlichtung setzen sich die Jungen Liberalen NRW auch für eine bessere Schulung von Polizistinnen und Polizisten ein: „Sowohl im Umgang mit Mobbing aber auch in der Analyse und Ahndung von Cyber-Mobbing muss die Polizei besser geschult sein. Was von vielen Menschen verharmlost wird, hat gerade im Netz schon oft eine strafrechtliche Relevanz. Wir stehen an der Seite derjenigen, deren Lebensqualität unter Mobbing jeglicher Form leidet“, sagt Neumann.