Bußgelder: Junge Liberale stellen sich hinter Schulministerin

In der Debatte um drohende Bußgelder für wiederholte Verletzungen der Schulpflicht im Zusammenhang mit Fridays for Future-Protesten stellen sich die Jungen Liberalen NRW hinter NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP).

„Es ist wichtig, auf den Klimaschutz als drängendes Problem unserer und kommender Generationen aufmerksam zu machen. Dieses Ziel hat die Fridays for Future-Bewegung zweifellos erreicht. Wenn das freitägliche Fernbleiben vom Unterricht allerdings auch nach den Ferien zum Dauerzustand und somit der Unterrichtsbetrieb nachhaltig eingeschränkt wird, ist eine Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben“, äußert Jens Teutrine, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen NRW, Verständnis für die Einlassungen der Schulministerin.

Man müsse sich vor allem „in der Schule mit den Fakten rund um den Klimawandel kritisch auseinander setzen.“

Dafür, dass sich nun Teilnehmer von Fridays for Future-Demonstrationen und Vertreter anderer Parteien über drohende Zwangsmaßnahmen wie Bußgelder beschweren, hat Teutrine hingegen keine Sympathie übrig: „Da scheint jemand die eigene Form des Protests nicht verstanden zu haben. Die Schule als eine Form des zivilen Ungehorsams zu schwänzen, hat ja offensichtlich zum Ziel, damit Aufmerksamkeit zu erregen, weil man eine Grenze überschreitet und sich jemand daran stört.“ Dann jedoch müsse man auch bereit sein, die Folgen dieses Handelns – und dazu gehörten laut Teutrine auch Zwangsmaßnahmen – in Kauf zu nehmen.

„Wer von einer Schulministerin verlangt, das Schulschwänzen zu legitimieren und damit den zivilen Ungehorsam zum Schulausflug zu machen“, so Teutrine weiter, „der macht sich unglaubwürdig“.

Neben einer intensiven Beschäftigung mit dem Thema im Unterricht macht der Bielefelder Student der Philosophie und Sozialwissenschaften auch ein unmittelbares Angebot an Schülerinnen und Schüler, die sich für das Klima einsetzen wollen: „Der Start in das neue Schuljahr steht unmittelbar bevor. Jetzt wird es Zeit, den Protest in programmatische Arbeit umzumünzen und innerhalb der Parteien und Jugendorganisationen, wie den Jungen Liberalen, für eine kluge Umweltpolitik zu streiten.“ Treffen der Jungen Liberalen fänden ohnehin „so gut wie immer außerhalb der Schulzeit statt“, schloss Teutrine mit einem Augenzwinkern.