Auf ihrem 92. Landeskongress in Euskirchen wählten die 201 Delegierten der Jungen Liberalen NRW den 25 Jahre alten Bielfelder Jens Teutrine erneut zu ihrem Landesvorsitzenden.
Mit Blick auf aktuelle politische Debatten, in denen wieder offen die Systemfrage gestellt wird, mahnte der Student der Philosophie an, dass 70 Jahre Bundesrepublik keine Selbstverständlichkeit seien, „wenn man bedenkt wie kurz die Zeit der Weimarer Republik andauerte.“ Für Teutrine sei klar: „Wir JuLis sind die Lobby für eine ganze Generation der Freiheit. Es muss unsere Generation sein, die diese Freiheit gegen die Feinde von Rechts- und Linksaußen verteidigt.“
Während Teutrine einerseits auch wieder mehr wirtschaftspolitische Themen in den politischen Diskurs einbringen wolle, stellte er dem gleichzeitig gegenüber: „Freiheit findet man aber nicht in den Glaspalästen von Banken.“ Vielmehr zeichne die Jungen Liberalen aus, für einen ganzheitlichen Liberalismus und für gesellschaftliche Freiheiten zu stehen: „Die Freiheit ist erst erreicht, wenn man in seiner ersten eigenen Wohnung mit seinem homosexuellen Partner auf der Couch einen Joint rauchen und dabei Netflix, statt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, schauen kann.“
Der Landeskongress fasste auch programmatisch einige Beschlüsse. So sprachen sich die Delegierten für einen verpflichtenden Informatikunterricht, gegen die geplante Pipeline Nord Stream 2 und für eine so genannte Flat-Tax aus. Außerdem wurden zwei Anträge des Landesvorstandes vom Kongress verabschiedet. Darin wurden zum einen Maßnahmen gegen Mobbing an den Schulen Nordrhein-Westfalens und zum anderen Eckpunkte einer Reform des Justizwesens formuliert.
Léon Beck und Alexander Steffen wurden jeweils in ihren Ämtern als stellvertretende Landesvorsitze bestätigt. Christina Dumstorff wurde neu in dieses Amt gewählt. Maximilian Kemler erhielt erneut das Vertrauen als Landesschatzmeister. Als Beisitzer gehören fortan Niklas Adams, Martin Bangard, Raoul Brattig, Anna Neumann, Tim Schütz und Paavo Czwikla dem Landesvorstand des nordrhein-westfälischen FDP-Nachwuchses an. Mit jeweils starken Ergebnissen wurden Alexander Steffen für den Landschaftsverband Rheinland und Maximilian Kemler für den Landschaftsverband Westfalen-Mitte als Spitzenkandidaten für die anstehenden Wahlen 2020 nominiert.