G8/G9? Ist doch eigentlich deine Sache. Also entscheide selbst!

Wir wollen Wahlfreiheit zwischen G8/G9. Wo G8 gut funktioniert, soll nicht alles wieder umständlich reformiert werden. Aber dort, wo es weiterhin Probleme mit der Umsetzung von G8 gibt, wollen wir Veränderungen möglich machen. Dazu wollen wir den Schulen die Wahl überlassen, ob sie G8, G9 oder sogar beide Möglichkeiten anbieten wollen. Langfristig wollen wir diese Wahlmöglichkeit sogar für jeden einzelnen Schüler, in dem wir die Oberstufe in einem modularen System ähnlich wie auf der Universität gestalten.

Für uns geht die Wahlfreiheit als Teil der besten Bildung an Gymnasien daher so:

Gymnasien stärken!

Wir wollen die Benachteiligung der Gymnasien durch die Landesregierung beenden:

Deswegen wollen wir Stellenstreichungen der letzten Jahre zurücknehmen. Um eine Unterrichtsgarantie zu erreichen, wollen wir an Gymnasien und auch anderen Schulformen eine Lehrerversorgung von 105% einführen. Zusätzlich wollen wir die Lehrer von bürokratischen Aufgaben zum Beispiel Dokumentationspflichten befreien, damit sie sich wieder auf ihre Kernaufgabe – den Unterricht – konzentrieren können.

 

Wünsche von Schülern, Eltern und Lehrern ernst nehmen!

Bei der Umstellung auf G8 haben viele Gymnasien erhebliche Anstrengungen unternommen und mühevoll passgenaue Maßnahmen umgesetzt. Diese Gymnasien wünschen daher keine erneuten Umstellungsprozesse und wollen beim verkürzten gymnasialen Bildungsgang bleiben. Diejenigen Gymnasien, die G8 fortsetzen wollen, müssen in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können und diesen Weg mit bestmöglichen Rahmenbedingungen und fairer Unterstützung durch das Land weitergehen können. Wir sind daher gegen einen Zwang zur Rückkehr aller Gymnasien zu G9 gegen den expliziten Willen der Schulen.

Auf der anderen Seite wird G8 aber auch von manchen Schülerinnen und Schülern als Belastung empfunden. Familien beklagen einen Zeitmangel für Freizeit oder auch Hobbies. Manche Schüler empfinden das Lerntempo als zu hoch und wollen gleichzeitig auch die Zeit haben den Lernstoff wirklich zu verstehen.

Wir wollen, dass regionale Gegebenheiten sowie individuelle Bedürfnisse und Wünsche vor Ort berücksichtigt werden können. Deshalb wollen wir den Gymnasien vor Ort ermöglichen, selbst zu entscheiden, ob sie ihr Angebot vom bisher achtjährigen (G8) auf einen neunjährigen Bildungsgang (G9) bis zum Abitur umstellen oder auch ergänzen, sodass sowohl G8 als auch G9 angeboten werden.

 

Wie soll die Umstellung genau aussehen?

Voraussetzung einer Entscheidung für einen Wechsel zu einem G9- Modell oder aber einem Y-Modell (beide Modelle gleichzeitig) ist ein inhaltliches Konzept der Schule. Dieses soll auf Wunsch der Schulkonferenz von der Schulleitung entworfen werden.

Ein solches Konzept muss in der ersten Jahreshälfte des vorigen Schuljahres entworfen, diskutiert und beschlossen werden, um einen ausreichenden Planungszeitraum für das folgende Schuljahr zu ermöglichen.

Die letztliche Entscheidung fällt die Schulkonferenz mit Zweidrittelmehrheit. Wenn die geplante Ausgestaltung das kommunale Selbstverwaltungsrecht der Kommunen direkt betrifft, etwa bei finanziellen Anforderungen durch einen zusätzlichen Raumbedarf, ist ebenfalls die Absprache mit dem Schulträger, also der Stadt, notwendig.

Ein Umstellungsbeginn G9 oder aber die Entscheidung für das Y-Modell ist also frühestens ab dem Schuljahr 2018/2019 möglich. Bei der Entscheidung für G9 bedarf es zusätzlich einer Erarbeitung oder Umarbeitung von Lern- und Lehrmaterialien, wobei z.B. auch auf Vorgaben der Modellversuchsschulen zurückgegriffen werden kann.

Wie soll die Oberstufe in der Zukunft aussehen?

Langfristig stellen wir uns vor, dass die Oberstufe in einer Art modularem System organisiert wird. Analog zum universitären System könnten Schülerinnen und Schüler dann selbst entscheiden, wie lange sie für die Ableistung aller Module brauchen. Gleichzeitig würden Abiturienten so schon auf den Alltag im Studium vorbereitet und durch die Module könnte eine größere Vielfalt bei den Kursangeboten ermöglicht werden. Auch für kleinere Schulen wäre es so beispielsweise möglich, Module nur jedes zweite Jahr anzubieten, um auch bei geringeren Schülerzahlen ein vielfältiges, jahrgangsübergreifendes Modulangebot zu gewährleisten.

 

Wenn Politik über Schule nachdenkt, dann sollte es vor allem um Dich und Deine Wünsche und Bedürfnisse gehen. G8 oder G9? Entscheide Du!

 

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